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Agrophotovoltaik – Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen als Lösung für Energie- & Nahrungsversorgung

HINTERGRUND: KLIMAWANDEL, ERNEUERBARE ENERGIEN & NAHRUNGSPRODUKTION

Seit Jahren steht in Deutschland die nachhaltige Energiewende auf der Prioritätenliste. Gerade im Kontext des diesjährigen Erneuerbaren-Energie-Gesetzes 2021 (EEG 21) und unseres steigenden Stromkonsums sind skalierbare, erneuerbare und saubere Energiequellen von größter Wichtigkeit. Unser Ziel als Gesellschaft in Deutschland ist es, spätestens im Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Dafür sollen bis 2035 bereits 65% unserer Energie aus erneuerbaren Quellen kommen.

Besonders die Produktion von Solarenergie soll im Rahmen des EEG 21 stark ausgebaut werden – und sogar über die ursprünglichen Ziele des Klimaschutzplan 2030 hinausgehen.
Solarenergie ist zwar eine erneuerbare Ressource und daher zukunftsfähig und nötig. Dennoch sind uns immer wieder Probleme aufgefallen, mit denen man bei der Skalierung von Photovoltaik-Anlagen konfrontiert wird. Da nur unversiegelte Flächen für Solarparks verwendet werden darf, ist das Problem der Flächenkonkurrenz mit landwirtschaftlichen Flächen ganz besonders präsent. 

Landwirtschaftliche Betriebe stehen zudem durch die wachsende Bevölkerung und die Konsequenzen des Klimawandels immer mehr unter Druck: Mehr Nahrungsmittel müssen unter schwierigeren Bedingungen auf schrumpfenden Flächen produziert werden. Die Betriebe können oft nicht mehr unter wirtschaftlichen Bedingungen produzieren und sind zudem den klimabedingten ansteigenden Wetterextremem wie zum Beispiel Dürre, Hagel oder Starkregen ausgesetzt.

INNOVATION: AGROPHOTOVOLTAIK

Um eine zukunftsfähige Lösung zu finden, die die Energiewende unterstützt, das Problem der Flächenkonkurrenz, sowie der schwierigen Situation der landwirtschaftlichen Betriebe auflöst, haben wir uns als Innovationsberatung mit Experten aus der Solarindustrie und Landwirtschaft zusammengeschlossen. Denn es gibt eine Art und Weise, wie man Energie und Nahrungsmittel gleichzeitig produzieren kann und parallel die landwirtschaftlichen Betriebe wirtschaftlich unterstützt: Agrophotovoltaik (APV).

Nach einer intensiven Forschungsphase und einer Versuchsanlage unserer Partner und des Frauenhofer ISE, haben wir mit HilberSolar, Experten in Solaranlagen und Landwirtschaft, die Firma AgroSolar Europe gegründet. Unsere Anlage wird an die Bedürfnisse der Landwirte angepasst und ist 100% mit den gesetzlichen Vorschriften konform und zudem patentiert. Die AgroSolar-Anlage ist zum jetzigen Zeitpunkt marktreif und bereit, skaliert zu werden. Zudem sind unsere Anlagen ganz an die Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Betriebe angepasst, 100% mit den gesetzlichen Vorschriften konform und dank unserer patentierter und einzigartigen Unterkonstruktion, wie von der der DIN-Norm verlangt, rückbaubar.

POTENTIAL: APV FÜR LANDWIRTSCHAFT, GESELLSCHAFT & UMWELT

Diese Technologie, auch Agriphotovoltaik genannt, kombiniert auf derselben Fläche Solarenergie- und Nahrungsmittelproduktion. Solarpaneele werden in mehreren Metern Höhe und Abstand über der landwirtschaftlichen Fläche installiert. Auf diese Art und Weise können Ernten weiter angebaut werden und können sich landwirtschaftliche Nutzmaschinen problemlos darunter fortbewegen. Die Flächennutzungseffizienz wird erheblich gesteigert, auch da die Agro-PV Anlage eine schützende Wirkung für die Pflanzen hat: Die Pflanzen werden von den klimabedingten Wetterextremen geschützt und die Bodenfeuchte wird durch erhöhten Schatten und die dadurch niedrigeren Temperaturen gesteigert. Dies führt einerseits zu einer Einsparung von bis zu 20% Wasser, andererseits wird die Qualität der Ackererde gesteigert. Die minimierte Winderosion und allgemein erhöhte Bodenfeuchte führt zu einem besseren Humusaufbau. So wird auch ein Mikroklima geschaffen, das sich positiv auf die Biodiversität auswirkt. Zudem wird nach einigen Jahren Nutzung der Anlage durch den Humusaufbau mehr CO2 im Boden gespeichert.

Die Vorteile für die landwirtschaftlichen Betriebe sind breit gefächert, denn das Einkommen wird diversifiziert und der Betrieb wird für die Zukunft widerstandsfähiger gemacht. Auch die Umwelt und Gesellschaft profitieren von den positiven ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen: Wenn auf nur 4% der deutschen Ackerflächen Agri-PV-Anlagen installiert werden würden, könnte man den aktuellen Strombedarf Deutschlands decken.

Doch auch für Landkreise, Gemeinden oder Kommunen kann eine Agro-PV Anlage wichtige positive Auswirkungen haben, denn die Anlage ermöglicht einen dezentralen Zugang zu Energie. Besonders in unserer Zeit, wo auch ländlich immer mehr strombetriebene Maschinen und Fahrzeuge genutzt werden, um gegen den Klimawandel vorzugehen, ist eine Energieautonomie von großem Vorteil: Kommunen, Städte, Gemeinden oder Landkreise können sich zusammenschließen und für eine lokale, dezentrale, nachhaltige und vor allem zukunftsfähige Energie einsetzen. Neben den vielen ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen sehen wir besonders in der landwirtschaftlichen Automatisierung und Digitalisierung großes Potential für die Zukunft. Deshalb arbeiten wir konstant an Robotik- und Automatisierungsprozessen, die zusätzlich in die APV-Anlage integriert werden können. Diese sollen zukünftig zu einer verbesserten Ressourcennutzung und zu einer ökologischen und wirtschaftlichen Sicherheit beitragen.

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Quellen:

  1. https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/09/20200923-altmaier-eeg-novelle-2021-klares-zukunftssignal-fuer-mehr-klimaschutz-und-mehr-erneuerbare.html
  2. https://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/flaeche/struktur-der-flaechennutzung
  3. https://www.agrosolareurope.de/