Wasser Beiträge & News von der BE Solutions Unternehmensberatung

In der Kategorie „Wasser“ finden Sie Infos die wir als Unternehmensberatung zum Thema Wasser interessant finden. Dazu gehören Unternehmensberatungsinformationen zum Thema alternative Bewässerungssystem, Unternehmensberatungsinformationen zum Thema Grau- & Schwarzwasserkreisläufe Unternehmensberatungsinformationen zum Thema Gerechtigkeit im nachhaltigen Umgang mit unsere lebenswichtigen Ressource.

StadtFarm,Preis,Lichtenberg,Berlin

Die StadtFarm wurde wieder ausgezeichnet

Die StadtFarm ist das Berlin-Lichtenberger Unternehmen des Jahres 2021 in der Kategorie „Innovation und kreative Lösungsansätze vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Pandemie“. Diese Auszeichnung bedeutet der StadtFarm besonders in diesen (für alle) schweren, vergangenen zwei Jahren sehr viel. Denn eine Herausforderung folgte auf die nächste. Mit Kreativität und Agilität passte die StadtFarm ihr Geschäftsmodell an die Veränderungen im Markt an und konnte so – begleitet durch die BE Solutions – einen Weg finden, erfolgreich durch die Pandemie zu navigieren. Das Konzept der AquaTerraPonik wird und wurde konstant fortgeführt und auch die StadtFarm Kunden durften sich an den lokalen und nachhaltigen Produkten die gesamte Pandemie über erfreuen. Das gesamte StadtFarm Team ist sehr stolz über die Auszeichnung, die das Engagement und die harte Arbeit in dieser Zeit anerkennt und belohnt! In diesem Artikel des Unternehmensportals Lichtenberg können Sie mehr über die Preisverleihung lesen.

Als Berater der StadtFarm haben wir im Sommer einen Impuls gesetzt, der bereits Früchte trägt. Denn die StadtFarm geht aktuell noch einen Schritt weiter und betont in naher Zukunft noch stärker ihren sozialen Fokus. Ab Oktober werden die Wertschöpfungsketten und die Community der StadtFarm noch stärker in das Geschäftsmodell eingebunden: Die StadtFarm orientiert sich an den Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) und nimmt zudem ihr Bildungsangebot wieder stärker in den Blick. Die Solawi Community kann sich ab Oktober in die Abläufe und Anbauplanung der StadtFarm einbringen und Gemüseerträge werden unter den Mitgliedern aufgeteilt. Kunden können aber weiterhin den nachhaltig und lokal produzierten Fisch in Abo-Boxen bestellen oder den Hofladen besuchen. Mehr Informationen über das neue Konzept finden Sie auf der Website, dem Facebook– oder Instagramprofil der StadtFarm.

P.S.: Haben Sie Interesse an einem Beratungsangebot bezüglich der solidarischen Landwirtschaft? Dann abonnieren Sie jetzt den BE Solutions Newsletter!

News - Unternehmensberatung - Nachhaltigkeit, Innovation & Regionalentwicklung

Maden oder die Frage: wie fütter ich meinen Fisch?

Und wieder Besuch aus Brasilien – wie schön! Schon vor einigen Monaten waren wir im Gespräch mit Entologics, die versuchen wollen, eine industrielle Madenproduktion für Fischfutter in Südamerika auf die Beine zu stellen. Ein Pilotversuch in Brandenburg auf Basis von Schlachtabfällen vor einigen Jahren verlief leider im Sande, dabei wäre es dringend notwendig, dass Teile der Fischmehlbasis im gängigen Fischfutter durch andere Proteinquellen ersetzt werden. Mehrere Hochschulen forschen intensiv daran, wie auch die Futtermittelhersteller selbst – denn allein die chinesische Garnelenzucht treibt bereits heute die Preise für Fischmehl aus Beifang in die Höhe.

Noch fehlt es an geeigneten Verfahren, den verhältnismäßig hohen Fettanteil der Maden effizient von den hochwertigen Proteinen zu trennen. Dabei sind Maden nur eine Option, allerdings eine sehr vielversprechende, da sie nahezu jeden organischen Abfall verwerten können und zudem tierische Proteine liefern. Aber auch pflanzliche Quellen wie Wasserlinsen, Grundnesseln oder Algen (die natürlich keine Pflanzen sind) werden auf ihre Verwertbarkeit für die Fische untersucht. Aquakulturen können die Meere jedenfalls nur entlasten, wenn es gelingt, die darin gezüchteten Fische ohne Fischmehl zu mästen.

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Blue Economy für 25.000 Inseln?

Inseln sind ein spannendes Aktionsfeld: durch ihre geographische Abgeschlossenheit bilden sie eine klare wirtschaftliche Einheit, Stoff-, Waren- und Geldströme lassen sich klar in “rein” und “raus” unterscheiden. Nachdem im März bereits das indonesische Ministerium für Fischerei und maritime Angelegenheiten bei uns zu Besuch war (Indonesien besteht aus über 17.000 Inseln), begrüßten wir im Juli eine Delegation aus den Philippinen. Die Republik mit ihren mehr als 7.000 Inseln, die miteinander in ständigem Austausch stehen, hat die Komplexität des Themas nochmal sehr klar gemacht.

Wir haben intensiv über die Möglichkeiten nachhaltiger, innovativer Technologien für den Inselstaat diskutiert. Vor allem die Logistik und der Transport von Waren zwischen den Inseln sowie die Möglichkeiten, Landwirten und Fischern Alternativen zum Reisanbau und dem Raubbau in ihren Fischereigründen zu bieten – aber natürlich auch der Energiesektor sowie die Textilindustrie. Unter den vorgestellten Beispielen fanden sich moderne Segelboote, Kleidung aus Algen, Integrated Farming sowie neue Windkraft- und Solarkonzepte. Nun hoffen wir, dass die anwesenden GIZ-Vertreter die Chance nutzen und ihr Programm zur Stärkung ‘grüner’ Wirtschaftsbranchen mit unserem systemischen Blue Economy Ansatz erweitern. Die ersten Rückmeldungen waren sehr positiv, der Besuch sei eine Bereicherung und Inspiration gewesen. Auf dass nun auch Umsetzung folgt!

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Regionalentwicklungsprojekt – Eine autarke Insel – El Hierro

Über El Hierro gibt es ja bereits einen längeren Bericht auf blueeconomy.de denn das langjährige Regionalentwicklungsprojekt dort hat wirklich Vorbildcharakter. Nun waren wir vor Ort, um uns die Fortschritte beim Bau anzusehen. Die Windräder stehen ja bereits, am Pumpspeicherkraftwerk wird noch fleissig gebaut. Riesige Wechselrichter glänzen in der Sonne, die hydraulischen Generatoren sind bereits eingebaut. Mit insgesamt einem Jahr Bauverzögerung steht das Projekt eigentlich noch ganz gut da, insbesondere da es sicher auch für den Monopolisten Endesa ungewohnt war, sich auf solch eine Joint Venture Struktur einzulassen – und letztlich auf Gewinne zu verzichten. Endesa hält lediglich 30% an “Gorona del Viento El Hierro”, der Firma, die hier für mehr als 65 Mio. EUR alles umsetzt.

Fünf Enercon-Windräder à 2,3 MWp sollen in Kürze 11,5 MWh Strom erzeugen – da die Einwohner lediglich 7 MW im Peak benötigen, kann mehr als ein Drittel der Energie dafür verwendet werden, um bis zu eine halbe Million m³ Wasser in den oberen Speicher zu pumpen. Sollte tatsächlich mal kein Wind wehen, wird das Wasser durch zwei 3km lange Rohre abgelassen – nahezu 700 Höhenmeter führen dann zu 11,3 MWp Strom aus Wasserkraft. Bis 2020 sollen zudem 40% der Fahrzeuge auf der Insel elektrische Autos mit austauschbaren Batterien sein: “Tanken” ist dann ein einfacher Batteriewechsel, bei maximal 50km Fahrstrecke reicht die Kapazität auch eines kleinen Akkus.

Doch innovativ ist vor allem das Gesamtkonzept: die Masse des Stroms wird auf El Hierro benötigt, um die drei Entsalzungsanlagen zu betreiben, also um Frischwasser herzustellen. Weit mehr als die Hälfte dieses Wassers wiederum wird für die Landwirtschaft benötigt – die Bauern haben wohl zugesagt, auf ökologischen Anbau umzustellen, wenn dafür das Wasser günstiger wird. Aus einem Stromprojekt wird so ein Weg, eine Insel mit gerade einmal 35 Regentagen pro Jahr autark zu machen – erstaunlich, dass Solarthermie und Photovoltaik bei den Sonnenstunden bislang keine Rolle spielen! Jährlich werden zudem fast 2 Mio. USD eingespart, mit denen bislang 6.000 Tonnen Diesel importiert werden – Geld, das künftig dem Wirtschaftskreislauf der Insel zur Verfügung steht. Da wird es fast zur Nebensache, dass 18.700 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

El Hierro ist nur klein, aber schon jetzt ein Vorbild für seine größeren Nachbarn wie Teneriffa. In Europa leben 17 Millionen Menschen auf Inseln, weltweit sind es 600 Millionen – viele davon weit abgelegen. Wir würden uns wünschen, dass viele sich ebenfalls auf den Weg machen, systemisch verbundene Lösungen für die Versorgung ihrer Gemeinschaften zu entwickeln.

Ein ausführliches Video von unserem Besuch mit tollen Bildern dieser wunderschönen Insel findet sich hier.