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Schmackhaftes Multitalent: Pilz

Wir möchten Sie auf eine auf den ersten Blick unscheinbare Lebensform aufmerksam machen. Sie gehört zu den größten, schwersten als auch ältesten Lebewesen auf unserer Erde. Die Rede ist von Pilzen. Sie sind unersetzlich für die Gesundheit unseres Ökosystems und könnten in Zukunft an weiterer Bedeutung gewinnen. Pilze haben in den letzten Jahrzehnt ihren Weg in innovative Lösungsansätze für eine Vielzahl an Problemen gefunden. Styropor-Verpackungen, Lebensmittelversorgung und Bodenverschmutzung sind nur einige der vielen Anwendungsgebiete für unser Multitalent Pilz. Lesen Sie mehr dazu auf unserem aktuellen Case!

CLT Unternehmensberatung - Nachhaltigkeit, Innovation & Regionalentwicklung

CLT – Neue Firmengründung der BE Unternehmensgruppe

News - Unternehmensberatung - Nachhaltigkeit, Innovation & Regionalentwicklung

Numbering-up: die Macht der Vielen

Ich habe zu Beginn meiner „Karriere“ mehrere Jahre bei einer namhaften Unternehmensberatung verbracht. Und so bin ich sehr vertraut mit den Mantras, die dort und in Konzernen, aber auch an wirtschaftswissenschaftlichen  Fakultäten in aller Welt ständig wiederholt und gepredigt werden. Sie prägen unser Weltbild, unser Verständnis von Unternehmertum und wie Wachstum gelingt. Ein ganz zentraler Glaubenssatz ist: Größer ist besser.Das liegt daran, dass sich in vielen Bereichen der Wirtschaft durch „mehr“ sogenannte Skaleneffekte erzielen lassen. Wer viel statt wenig gleiche Teile einkauft, bekommt einen günstigeren Preis. Wer eine Maschine in einer großen Fabrik mit vielen unterschiedlichen Prozessen auslasten kann, hat geringere Stückkosten. Das gilt vor allem für Infrastruktur: das Gleisnetz der Deutschen Bahn ist „eh da“, je mehr es genutzt wird, desto besser für die Bahn.Die Folge dieses Skaleneffektes ist in unserer globalisierten Welt überall spür- und erlebbar: Standorte werden in riesigen Fabriken zentral zusammengeführt, zusätzliche Werke spätestens nach Ablauf der Fördermittel geschlossen. In der Landwirtschaft werden immer mehr kleine Betriebe aufgekauft und gigantische Flächen von automatisierten Maschinen gepflügt. Und statt vieler kleiner Anlagen zur Erzeugung von Erneuerbaren Energien werden Offshore-Windparks mit kaum vorstellbarem Aufwand vor die Küsten gesetzt.Ich bin der Überzeugung, dass eine nachhaltige Wirtschaftsweise immer wieder Geschäftsmodelle erzeugt, deren Wachstum besser durch Multiplikation statt durch Skalierung erfolgen kann. Das gilt z.B. für alle Produkte, die einen sehr speziellen, durch regionale Kultur geprägten Absatzmarkt haben – hier hilft es nicht, möglichst viel vom Gleichen zu erzeugen. Das gilt dort, wo im Einklang mit Ökosystemen gearbeitet wird, denn die Natur kennt tatsächlich keine Economies of Scale, sondern nur Diversitätsvorteile, also Economies of Scope. Immer wenn Menschen sich besonders stark mit ihrem Produkt oder Unternehmen identifizieren, kann kleiner auch besser sein, weil Engagement und Leidenschaft zu besseren und effizienteren Ergebnissen führt.Zum Glück gibt es auch „normale“ Industrien, die zunehmend solche Modelle erproben, zum Beispiel die Chemie-Industrie: individualisierte Medikamente brauchen keine Riesenfabrik mehr. So bin ich guter Dinge, dass auch Investoren schon bald Modelle mit „Numbering up“ in ihren Portfolios führen. Foto: (c) Wikimedia commons, Kkaaii, unter creative commons lizenz

Insekten als Potential - Unternehmensberatung - Nachhaltigkeit, Innovation & Regionalentwicklung

Entomophagie: Insekten als Lebensmittel

Gestern war ich bei der HU Berlin um zum Thema urbane Ernährungsproduktion in der interdisziplinären Veranstaltung „The Anthropocene Kitchen“ zu sprechen. Mit von der Partie auch mehrere Wissenschaftler, und unweigerlich ein Thema in heutigen Zeiten: Insekten.Mich reizt das schon länger, weil die industrielle Zucht von Insekten tatsächlich eine wesentliche Komponente ist, um sowohl für unser Tierfutter als auch für uns Menschen hinreichend Proteine herzustellen, ohne deswegen den Planeten zu überlasten. Denn Insekten können viele unterschiedliche Dinge verarbeiten – angefangen von organischen Abfällen, inkl. Exkrementen, bis hin zu Styropor (!). Nach bisherigem Forschungsstand muss lediglich sichergestellt werden, dass keine Schadstoffe im Futtermaterial vorhanden sind, da diese zum Teil in den Tieren angesammelt werden.Bislang ist es leider untersagt, Insekten zu Tierfutter zu verarbeiten, lediglich lebend dürfen sie an Fische verfüttert werden – was ernsthafte kommerzielle Unterfangen unmöglich macht. Aber Menschen dürfen Insekten sehr wohl essen (auch tote). Im Netz finden sich Anbieter für ganze Insekten, mal süß mal salzig oder scharf gewürzt, als Lolli oder Schokokeks. Wie einer der Experten erzählte, fallen diejenigen von uns, die kulturell keine Insekten als Snacks zu schätzen wissen, in drei Gruppen: diejenigen, die es strikt ablehnen Insekten zu essen; diejenigen, die neugierig zugreifen; und diejenigen, die es gerne probieren wollen (intellektuell), sich jedoch körperlich nicht überwinden können, reinzubeißen. Solche Produkte bleiben daher wohl vorerst eher eine Nische in westlichen Ländern.Sehr spannend jedoch: Insektenmehl das ähnlich wie Soja zu Schnitzeln, Wurst oder Hamburgern verarbeitet wird. In Belgien bereits im Supermarkt zu kriegen – geschmacklich vermutlich ohne Unterschied (die Gewürze sind ja dieselben!). Das dürfte in den nächsten Jahren durchaus ernsthafte Marktanteile gewinnen.Als Nachtisch gab es bei der Veranstaltung übrigens „echten“ Bienenstich, also mit gerösteten männlichen Bienenlarven wie Nüsse darüber gestreut. Sehr lecker! PS: Update vom 26.10.2015: Nachdem ‚rotes Fleisch‘ jetzt als krebserregend gilt, wechseln wir vielleicht schneller zu Insekten?Foto: Shankar S. unter creative commons Lizenz

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