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„Demografie-Beispiel des Monats“ der Staatskanzlei Brandenburg

Weitere Auszeichnung unserer gemeinnützigen Arbeit „Dörfer im Aufbruch mit dem „Demografie-Beispiel des Monats“ der Staatskanzlei Brandenburg

In vielen Dörfern engagieren sich die Bewohner mit kreativen Ideen für die Zukunft ihrer Heimat. Die Initiative „Dörfer im Aufbruch“ des Vereins ZERAP Germany in Steinhöfel im Landkreis Oder-Spree bündelt auf einer Online-Plattform Praxisbeispiele aus ganz Deutschland und möchte so inspirieren und Impulsgeber für das eigene Engagement sein. Mit einem kostenlosen Online-Kurs können Interessierte lernen, wie eine langfristige Dorfentwicklung gestaltet werden kann. Mit dem aktuellen Projekt „DiANA – die virtuelle Co-Moderatorin“ möchte die Initiative Moderationsmethoden auch Laien zugänglich machen.

Der Staatskanzleichef Martin Gorholt würdigte am 21.08.19 das Engagement der Steinhöfeler mit der Auszeichnung „Demografie-Beispiel des Monats“ August.

„Hilfe zur Selbsthilfe – das sei das richtige Mittel, um regional angepasste Lösungen zu ermöglichen und zugleich das Selbstbewusstsein und die Heimatverbundenheit zu stärken. Wer etwas aus eigener Kraft schaffe, sei stolz darauf“, so Martin Gorholt. Während der Auszeichnungsveranstaltung hob er hervor, dass ‚Dörfer im Aufbruch‘ dazu beitragen will, wirtschaftlich tragfähige, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. An Ideen mangele es nicht, aber es müssten auch die Spielräume zur Verwirklichung innovativer Ansätze geschaffen werden. Manchmal gibt es Hindernisse in Form von Rechtsvorschriften, manchmal auch ‚lediglich‘ in den Köpfen, so Martin Gorholt weiter. Außerdem wolle er mit dieser Auszeichnung alle Brandenburgerinnen und Brandenburger ermutigen, sich aktiv mit neuen Ideen und Konzepten in die Gestaltung ihres Dorfes einzubringen. Notwendig sei aber auch, dass Entscheider in Politik und Verwaltung Neues zulassen und sich auf Augenhöhe mit den Akteuren auseinandersetzen.

Dazu hatte Martin Gorholt während der Veranstaltung Gelegenheit. Verschiedene Akteure aus Zivilgesellschaft und Verwaltung des Landes Brandenburg und des Amtes Odervorland waren zum Erfahrungsaustausch erschienen und schilderten ihre Erwartungen an Politik und Verwaltung.

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Auszeichnung unserer gemeinnützigen Arbeit „Dörfer im Aufbruch“

Unsere Initiative Dörfer im Aufbruch ist ausgezeichnet worden als einer von 100 Orten im Land der Ideen. Ein Preis, der schon von seinem Namen an sich nicht passender sein könnte! Denn wenn wir eins in unserer Non-Profit-Arbeit für die Online-Plattform Dörfer im Aufbruch gelernt haben, dann welch enormen Potentiale im ländlichen Raum stecken – ein Land voller Ideen eben.

Eine gute Idee und engagierte Menschen sind immer die Basis für Veränderung. Oft stecken die Schwierigkeiten jedoch im Prozess: Wie finde ich Mitstreiter? Wer sind die lokalen Stakeholder? Wie binde ich alle Beteiligten möglichst in die Prozesse mit ein? Hierfür benötigen die Akteure z.B. kommunikative und moderative Kompetenzen. Aber auch Grundlagen des Projektmanagements, Konfliktlösungstrategien und Unternehmergeist sind gefragt. Einen Instrumentenkoffer, gefüllt mit Videos von Experten, stellen wir in einem Onlinekurs kostenlos zur Verfügung.

Daneben war uns wichtig, Beispieldörfer zu zeigen, die sich bereits erfolgreich auf den Weg gemacht haben.Sie machen Mut und geben anderen Akteuren Inspiration für ihren eigenen Veränderungsprozess.

Uns und unserem Team des Vereins ZERAP Germany e.V. hat es großes Vergnügen bereitet, diese Starthilfe zu konzipieren und umzusetzen.

Und einen kleinen Ausblick können wir auch schon geben: bis 2020 werden wir diesen Instrumentenkoffer erweitern und so hoffentlich noch mehr Akteure im ländlichen Raum bei ihrem Aufbruch unterstützen.

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e-fellows Case Study „Dorf als Unternehmen“

Diesen Monat ist wieder ein Buch mit einem Beitrag von uns erschienen. Diesmal in „Perspektive Unternehmensberatung“ von der online-Stipendienplattform e-fellows. Wir haben darin eine Case Study vorgestellt, wie sie idealtypisch auch von uns selbst für unsere Kunden entworfen würde. „Das Dorf als Unternehmen“ soll Bewerber anregen, außerhalb der gewohnten Firmenstrukturen zu denken, wenn sie Geschäftsmodelle entwickeln – und nebenbei Lösungen für gesellschaftliche Probleme entwerfen.In der Praxis ist es deutlich einfacher, solche Ansätze zu realisieren, wenn der Impuls aus der Bürgerschaft kommt – am besten von den lokalen Unternehmern. In der politischen Landschaft Deutschlands wird in der Regel mehr verwaltet als gestaltet. Es fehlt häufig am Mut für Neues. Dabei könnte Politik mit ihrem Zugang zu häufig großzügigen Fördermitteln zumindest in der Anfangsphase einer konzeptionellen Neuausrichtung die Hürden senken, bis die Machbarkeit neuer Ideen ausgearbeitet ist und Investoren gewonnen werden können.Eine Zusammenarbeit zwischen Politik und Privaten wäre wirklich wünschenswert, um neue Zukunftsperspektiven für den ländlichen Raum zu entwickeln. Mit Digitalisierung allein wird es nicht getan sein. Das dringt hoffentlich auch bis zu den Koalitionsverhandlungen durch.

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Von Bananenbäumen träumen: ein Film macht Mut

Wir sind sehr, sehr stolz: über drei Jahre hat die Filmemacherin Antje Hubert unsere Arbeit in Oberndorf in Niedersachsen und den dort entstandenen Wandel begleitet. Daraus ist ein 92-minütiger Dokumentarfilm geworden, der am 5. November auf den 58. Nordischen Filmtagen Lübeck Weltpremiere feierte.Der Saal war voll, der Film lang ausverkauft – für uns ein ganz besonderes Ereignis; wie viele Unternehmen können schon von sich behaupten, dass es einen Film über ihre Arbeit gibt? Das Werk ist einerseits oft ernst, zeigt die vielen Höhen und Tiefen auf, die Regionalentwicklung bedeuten, auch im Publikum wurden viele Taschentücher gebraucht. Aber viele heitere Momente, Szenen und Aussagen bringen das Publikum auch unweigerlich dazu, wirklich herzhaft zu lachen. Am Ende stehen Mut und die Lust, weiterzumachen – denn in Oberndorf sind noch viele Ideen und Projekte in der Mache, und die bereits begonnenen wachsen und festigen sich weiter.Faszinierend finde ich, wie es ein Filmkritiker ausdrückte: der Film hat alle Elemente, Mittel und die Dynamik eines Spielfilms, obwohl er inhaltlich eine Dokumentation darstellt. Damit macht er es möglich, zu unterhalten und dennoch die dramatische Herausforderung, die das demographische Ausbluten des ländlichen Raums in Deutschland (und vielen anderen Ländern der Welt1) bedeutet, differenziert zu thematisieren.Ab Frühjahr kommt „Von Bananenbäumen träumen“ in die Kinos und wird so hoffentlich noch zahlreiche andere Dörfer ermutigen, sie ebenfalls auf den Marathon „selbstermächtigte Veränderung“ zu begeben. Bis dahin soll Begleit- und Infomaterial bereit stehen, und vielleicht können wir zusammen oder im Wechsel mit der Regisseurin und einzelnen Oberndorfer Akteuren ab und zu vor Ort sein und einen Diskussionsabend anschließen, um die ersten ‚nächsten‘ Schritte bereits zu skizzieren.Wir sind sehr, sehr stolz – und wir freuen uns, wenn auch Sie im Kino mal vorbeischauen.

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Sich neu erfinden: eine Region gibt sich ein neues Profil

Sowohl der wirtschaftliche als auch der demografische Wandel stellen viele Regionen in Deutschland vor große Probleme. Besonders im ländlichen Raum zeigt sich der Strukturwandel deutlich. Vielerorts hat ein Mangel an Arbeitsplätzen und Perspektiven dazu geführt, dass junge Menschen weggezogen sind – häufig in die Großstädte. Doch wo immer weniger Menschen leben, wird auch weniger investiert. Das hat weitreichenden Folgen für alle Bereiche der Gesellschaft. Dabei ist gesellschaftlicher Wandel kein neues Phänomen. Das Erzgebirge stand Mitte des 19. Jahrhunderts vor ähnlichen Herausforderungen: der Bergbau war fast vollständig zum Erliegen gekommen. Die Landesregierung warb dafür, dass Fachleute aus anderen Branchen sich in der Region ansiedeln sollten. Der Uhrmachermeister Ferdinand Adolph Lange folgte diesem Ruf – und konnte die Behörden für ein mutiges Experiment gewinnen. Nach dem Vorbild der Schweizer Werkstattprinzips, bei dem sich diverse kleinteilige Firmen auf spezifische Bauteile spezialisieren und so effizienter sind als jemand, der eine gesamte Uhr selber baut, bildete Lange junge Menschen zu Spezialisten aus. Ihm folgten weitere Uhrmacher, und es entstand eine Tradition, die bis heute anhält: Glashütte steht weltweit für Qualität und Innovation bei hochwertigen Uhren und kann bis heute im internationalen Wettbewerb mithalten. Auch heute ist es möglich, dass eine Region sich neu erfindet und für alle eine gemeinsame neue Identität geschaffen wird. Hierfür müssen alle an einem Strang ziehen: Bürger, Verwaltung und lokales Gewerbe. Zunächst müssen drei Kernfragen beantwortet werden: Was haben wir? Wer sind wir? Wohin wollen wir? Werden diese Themen ehrlich diskutiert und beantwortet, kann Wandel als Chance genutzt werden. Inspiration und Ideen von außen gibt es zu Hauf, oft bedarf es lediglich eines kleinen Impulses, um aus der Vielfalt der Möglichkeiten diejenige zu identifizieren, die zum Ausgangspunkt für eine neue Entwicklung werden kann – und die im Einklang mit den identifizierten Werten und Zielen steht. Ist die Abwärtsspirale einmal gestoppt, lässt sich die Entwicklung ja auch ins positive „schrauben“. Die Potenziale dafür sind bereits vorhanden, es gilt sie gemeinsam zu heben.Foto: (c) FreeImages.com/lev olson