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Erneuerbare Energien in Kroatien

Kroatien ist ein wunderschönes Land – ganz sicher war ich nicht zum letzten Mal dort. Aber erschreckend: trotz 2.600 Sonnenstunden im Jahr und über 1.200 Inseln mit ständigem Wind habe ich eine einzige kleine PV-Freilandanlage und drei kleine (alte), sich nicht drehende Windräder gesehen. Kroatien hat im Kontext des EU-Beitritts sehr viel für die Umwelt getan, gut 10% der Fläche des Landes stehen unter Naturschutz – sehr zur Freude auch der vielen Besucher. Aber gerade was Energie anbelangt steht das Land wohl noch ganz am Anfang.

Am letzten Tag meines Besuchs wollten wir eigentlich zum Abendessen in eine Pizzeria in der Nähe des Amphitheaters von Pula. Doch wir wurden abgelenkt: die Rainbow Warrior (III) lag im Hafen mit riesigen Menschentrauben davor. Also natürlich nichts wie hin, die letzte englischsprachige Führung ergattern – und während der Wartezeit staunen, dass Solarkocher und PV-Grashüpfer für Kroaten angeblich völliges Neuland sind. Denn Greenpeace macht gerade eine Aufklärungskampagne durch Südeuropa und hat jede Menge “Solarspielzeug” am Kai aufgebaut.

Das Schiff selbst ist wirklich beeindruckend: über 1.300 m² Segelfläche, hochmoderne Steuerung, Heli-Landeplattform samt Garage – plus die Baukosten von über 20 Mio. EUR wurden komplett über crowdfunding gestemmt, und das zu einer Zeit, als der Begriff noch in den Kinderschuhen steckte. Die Diskussionen unter den Besuchern, warum die Besatzung nicht allesamt Veganer oder wenigstens Vegetarier sei, ob man auch wirklich so sellten wie möglich den Motor anschalte, usw. waren ein typisches Spiegelbild der Öko-Szene: vom Hardliner bis zum Pragmatiker war alles dabei.

Wir hoffen jedenfalls, dass der Besuch der Rainbow Warrior zumindest einige Kroaten zum Umdenken animiert, denn bei gerade einmal 4,3 Millionen Einwohnern sollte es doch möglich sein, schon bald Erneuerbare Energien zu exportieren! Die Natur bietet sie jedenfalls im Überfluß.

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